Fasten seat belts! Oder wie war das noch mit dem Onboarding?
Aus der PraxisZMV und Fachwirtin für zahnärztliches Praxismanagement
dentastico GmbH
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Zahnarztpraxen in Deutschland kann aktuell nicht mehr gedeckt werden. Der Fachkräftemangel ist in aller Munde.
Statistiken belegen, dass die Anzahl der Auszubildenden zur Zahnmedizinischen Fachkraft sinkt. Darüber hinaus wechseln Mitarbeiter*innen häufig aus dem zahnmedizinischen Bereich den Berufszweig gänzlich.
Es ist also schwierig, neues Personal zu akquirieren. Und das wird sich in der Zukunft wahrscheinlich auch nicht ändern.
Deshalb ist es wichtig, einen besonderen Fokus auf das Onboarding zu richten, damit Mitarbeiter gut in der neuen Praxis ankommen und dem Team erhalten bleiben.
Aber wie geht das?
Leider kommt es oft vor, dass neue Mitarbeiter*innen einfach so im Turnus des Tagesgeschehens mitlaufen. Keiner hat im Alltagsstress Zeit und der Neuling ist auf sich selbst gestellt.
Dabei lohnt es sich, in die Planung der Einarbeitung Zeit zu investieren. Diese Investition zahlt sich mehrfach aus, denn schon hier kann die Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft voll entwickelt werden und die ausgearbeitete Arbeitsanweisung bzw. Vorgehensweise kann einmal geplant auch in Zukunft erneut für andere neue Teammitglieder Anwendung finden.
Des Weiteren ist es für die Praxis von großem Nutzen, schon zu Beginn die individuellen Ressourcen der neuen Arbeitskraft herauszufiltern, um den Angestellten optimal einzusetzen.
Natürlich muss ein Verantwortlicher festgelegt werden, der einen konkreten Aufgabenplan erstellt. Ein fester Ansprechpartner gibt neuen Mitarbeiter*innen Sicherheit. Wöchentliche Feedbackgespräche sollten selbstverständlich sein und terminiert werden.
Hier sollte neutral und ohne Wertung geguckt werden, was bis jetzt gut oder schlecht läuft. Schon an dieser Stelle können interne oder externe Schulungen große Unterstützung bieten. Aktives Hinterfragen hilft, die Situation der neuen Kraft besser einzuschätzen. Was läuft gut? Was läuft nicht gut? Was wird gebraucht? Wo gibt es Herausforderungen? Unabhängig davon ist auch die werteorientierte Integration in die Praxis wesentlich. Der neue Mitarbeiter muss die Ziele, Werte und Führungsgrundsätze des Unternehmens verinnerlichen. Es sollte ein festes Leitbild zur Orientierung geben. Projektarbeiten im Team können hier von großem Nutzen sein.
Damit ist klar, warum es nicht eine starre Stellenbeschreibung für einen neuen Angestellten geben kann. Zu Beginn gibt eine grobe Übersicht von Einsatzmöglichkeiten. Hier sollten die Betriebe offen für Veränderung sein, also flexibel denken und Stellenbeschreibungen immer wieder neu anpassen, denn wir haben es mit Individuen zu tun.
Außerdem ist es auch wichtig, besonders zu Beginn der Arbeitszeit, den Blick auf das Teambuilding nicht zu vergessen. Sich schnell wohlfühlen geht nur, wenn man Arbeitskollegen kennenlernen und ein Gefühl von Gruppenzugehörigkeit entstehen kann.
Regelmäßige Teamevents, unabhängig vom Alltag können hier große Wirkung erzielen. On top kann die Praxis mit Incentives, also Benefits, Anreize bieten und die Bemühungen sowie das Erreichen von Zielen belohnen. Sei es durch kostenlose Mitgliedschaften in einem Fitnessstudio, Tankgutscheine oder Ähnliches.
Bleibt abschließend zu sagen:
Gutes Onboarding funktioniert nur, wenn wir Rücksicht auf die Interessen und Bedürfnisse der Menschen um uns herum nehmen und bereit sind, ihre Individualität zu respektieren, um ihren Einsatz danach auszurichten.
Nur so kann Motivation nachhaltig gesteigert werden.
Wir haben es selbst in der Hand. So just do it!